Donnerstag, April 13, 2006

Genderiserung - Die soziale Konstruktion von Geschlecht

Im allgemeinen erfahren Frauen, wie auch Männer ihr Geschlecht als eine natürliche Kategorie. Daher betrachten sie ihre ungleiche Behandlung als eine natürliche Konsequenz der biologischen Geschlechtszugehörigkeit. „ Viele Frauen, vielleicht sogar die große Mehrheit(..) (sind) zutiefst davon überzeugt, daß die offizielle Version der natürlichen Charakterunterschiede zwischen ihnen und Männern richtig, ewig und natürlich ist, wie niedrig ihre eigene Stellung in der Gesellschaft auch immer sein mag“ (Goffman 1994, S. 119) Die enorme soziale Bedeutung des Geschlechts kann jedoch nicht stichhaltig durch diesen, für die Bewältigung des Alltags meist irrelevanten körperlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern erklärt werden (Goffmann 1994). Schlüssiger erscheint die Gewichtigkeit des Erwerbs einer Geschlechtsidentität für die Teilhabe am sozialen Leben, durch das Verständnis von Geschlecht, weniger als einer natürlichen, denn als sozialen und kulturellen Kategorie.
Jenes soziale Geschlecht (Gender), kann als die Gesamtheit aller, mit den Begriffen „weiblich“ und „männlich“ assoziierten Vorstellungen und Erwartungen einer Gesellschaft definiert werden. Durch den Prozess der Gendersierung werden dabei die sozialen, sowie kulturellen Konzepte (Genderkonzepte) von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ übernommen und eine Fülle von geschlechtsspezifischen Normen und Verhaltensweisen mit dem biologischen Geschlecht verknüpft. Mit andern Worten, mittels der Gendersierung entwickeln die Geschlechter ein Gefühl dafür, wie sie sein sollten. Sie lernen, übereinstimmend mit der Idealvorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit, aus einem zwar individuell erworbenen, jedoch kulturell bestimmten Verhaltensrepertoire zu wählen. „Zwanghaft gehört jede/r einer der beiden Ausschlusskategorien männlich-weiblich an.

Was sind Usenet Distractors?

Achtung, auch in dieser Newsgroup tummeln sich Usenet Distractors. Diese Leute haben die Aufgabe, die Verbreitung unerwünschter Nachrichten oder Wahrheiten zu verhindern. Sie treten immer in Rudeln auf. Sobald jemand eine Nachricht postet, die den Kriterien der Usenet Distractors entspricht, geschieht folgendes:
1. Die Usenet Distractors reagieren mit einem Schwall von Postings. Dadurch entstehen ellenlange Threats, in denen die Aussage der unerwünschten Nachricht untergeht.
2. Der Urheber der Nachricht wird angepöbelt, diffamiert, für verrückt
erklärt, mit einem wirren Wust von Beschimpfungen überzogen.
3. Die Inhalt der unerwünschten Nachricht spielt selbstverständlich keine Rolle. Eine ernsthafte Auseinandersetzung findet nicht statt. Es wird suggeriert, daß die unerwünschte Nachricht genauso dümmlich, unintelligent oder geisteskrank (psychotisch) sei wie ihr Urheber.
4. Die in der zivilisierten Welt geltenden Regeln gesitteter Kommunikation werden selbstverständlich über den Haufen geworfen. Man suhlt sich in der übelsten Gossensprache.
5. Der Urheber der unerwünschten Nachricht hat keine Chance, seine Aussagen zu konkretisieren und weitere Belege zur Diskussion zu stellen, weil sich die Usenet Distractors gleichsam in ihren Gegner verbeißen. Ihre Tiraden werden immer haltloser, entfesselter. Ethische Gesichtspunkte spielen keine Rolle mehr. Man agiert, als sei das Usenet ein rechtsfreier Raum.
6. In vielen Fällen holen die Usenet Distractors dann via E-Mail Verstärkung weiterer Usenet Distractors, die in anderen Newsgroups ihr schmutziges Handwerk betreiben.
7. Wenn sich die Urheber unerwünschter Nachrichten besonders hartnäckig zeigen und sich nicht einschüchtern lassen, beginnen die Usenet Distractors, ihr Opfer auch außerhalb des Usenets zu belästigen bzw. zu bedrohen. Dies beginnt zumeist zunächst mit nicht öffentlichen E-Mails, später kommen dann unter Umständen auch anonyme Telefon-Anrufe hinzu.
Mitunter wird sogar unser Rechtssystem mißbraucht. Man erstattet Anzeigen wegen Verleumdungen und Beleidigungen, obwohl man diese, sofern es sie überhaupt gab, selbst provoziert hat. Im schlimmsten Fall werden dem Gegner auch strafbare Handlungen unterstellt. Dabei schreckt man auch vor übelstem Rufmord (sexueller Mißbrauch, cult mind control u. ä.) nicht zurück. Schritt 7 ist allerdings meist nicht erforderlich, weil die meisten Opfer irgendwann entnervt aufgeben. Angewidert vom höchst infantil- obszönen Stil der Usenet Distractors, gelangen sie zu der Überzeugung, daß sie ihre Sache in der betreffenden Newsgroup bzw. im Usenet überhaupt nicht ernsthaft vertreten können. Genau dies ist natürlich die Absicht der Usenet Distractors.
Über die Motive der Usenet Distractors kann man trefflich streiten. Eine ernsthafte Untersuchung sollte mit der Frage beginnen, die sich auch Kriminalbeamte stellen: Wem nützt das, wer hat ein Motiv? Die zweite Frage lautet dann: Erlaubt die Art der Tat Rückschlüsse auf den Täter? Hält man sich den Inhalt der jeweiligen unerwünschten Nachricht vor Augen und setzt man die gedankliche Arbeit dann mit den o. g. Fragen fort, ist es meist nicht schwierig, eine wegweisende Hypothese zu entwickeln. Der Erfolg der Usenet Distractors hängt allerdings allein davon ab, ob sich deren Opfer einschüchtern lassen. Dazu besteht in der Regel kein Anlaß. Handelt es sich doch bei den meisten Usenet Distractors um kleine Groschenjungs ohne großen Einfluß. Dennoch sind diese Leute natürlich nicht nur lästig. Sie sind dabei, das Usenet als Medium eines kritischen Gedankenaustausches zu zerstören. Das Usenet als Forum virtueller Demokratie, als Instrument zur Kontrolle der Mächtigen ist in Gefahr.
Autor: Hans Ulrich Gresch

Schulen in Schweden und in Finnland

Die "Grundskola", die schwedische Gesamtschule mit Ganztagsunterricht, dauert neun Jahre - sie ist für alle Kinder Pflicht, gesiebt wird nicht, Sitzenbleiben ist nahezu unbekannt. Dann erst folgt für die meisten Jugendlichen die "Gymnasialschule" mit der Hochschulreife als Abschluss, den über 70 Prozent schaffen. Früher mal hatte auch Schweden ein gegliedertes Schulsystem. Doch in den sechziger Jahren erschien den Skandinaviern die frühe Trennung nach Leistung einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Einführung der Gesamtschule begann mit einem rigorosen Experiment. Die Hauptstadt Stockholm wurde kurzerhand geteilt: Die eine Hälfte behielt das traditionelle Schulsystem bei, die andere Hälfte bekam die Gesamtschule, Schul-Tourismus gab es nicht. Als sich zeigte, dass die Gesamtschule die insgesamt besseren Leistungen hervorbrachte, vor allem aber die schwachen Schüler erfolgreicher wurden, votierte der schwedische Reichstag für die radikale Umstellung. Der Unterricht in Schweden orientiert sich an den Bedürfnissen der einzelnen Schüler. In der Modellschule "Futurum" in Bålsta nordwestlich von Stockholm hat jedes Kind ein individuelles "Logbuch", in dem die Lernziele für eine Woche festgeschrieben werden. Was wann drankommt, ist nicht von vornherein festgelegt, doch am Ende der Woche muss der Lehrer die Erfolge abzeichnen. Den 45-Minuten-Unterrichtstakt gibt es nicht an schwedischen Schulen, manche experimentieren gar mit Gleitzeitmodellen: Wer früher kommt, darf auch früher gehen. Anarchie oder hochmoderne Wissensvermittlung? Die weitgehend selbständigen Lernkonzepte, wie sie in Schweden verfolgt werden, bieten nach neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung den größeren Anreiz zum Lernen. Das Lustgefühl, das sich nach dem eigenständigen Lösen einer Aufgabe einstelle, sei "nachhaltiger als jede Belohnung von außen". Die Resultate des landesweiten Leistungstests unter Neuntklässlern werden nach Schulen aufgeschlüsselt und veröffentlicht - brisantes Date nmaterial, da die Eltern die Schulen für ihre Kinder frei wählen können. In Schweden wie in Finnland, aber auch beim fernöstlichen Spitzenreiter Südkorea gilt, dass es klare Leistungsanforderungen an den Unterricht - und klare Verantwortlichkeiten dafür gibt, dass die auch erfüllt werden. Außerdem spielt das Lernumfeld eine wichtige Rolle. Ob Leistung in einer Gesellschaft etwas gilt, entscheidet mit über den Erfolg in der Schule. In Finnland wird alle vier Jahre ein nationaler Bildungsplan aufgelegt. Was sollen Schüler können?

Bedeutung der Rahmenbdingungen für das Lernen

Lernen ist ein regelhafter Prozeß, der quantitativ untersucht werden kann im Hinblick auf Abspeicherung von Informationen, Vergessen und Auffrischen des Gedächtnisses. Dies wurde von dem in Deutschland fast vergessenen Pionier Hermann Ebbinghaus schon im 19. Jahrhundert gezeigt. Inzwischen wissen wir viel mehr über optimales Lernen und seine Bedingungen bis hin zu den Mechanismen von Lernprozessen im Gehirn von Tier und Mensch, die offenbar keine prinzipiellen Unterschiede zeigen. Neue Informationen werden zunächst kurzfristig (bis zu wenigen Stunden) gespeichert. Wie viel davon ins Langzeitgedächtnis übertragen wird, hängt von mehreren Faktoren ab, die zumeist nicht willentlich kontrollierbar sind. Hinter der Übertragung ins Langzeitgedächtnis verbergen sich molekulare Signalketten in Nervenzellen, die schließlich eine Verstärkung von Kontaktstellen zwischen den Zellen, das heißt der Synapsen, bewirken. Diese unbewussten Prozesse laufen in mehreren Wellen innerhalb eines Tages ab. Während der Kurzzeitspeicher für neue Informationen immer wieder frei gemacht werden kann, überlagern sich die nachfolgenden molekularen Langzeitprozesse für alle Informationen eines Tages. Daraus ergibt sich eine begrenzte Kapazität, aber auch eine Beeinflußbarkeit.

Langzeitgedächtnis

Die Langzeitverankerung einer Information kann in bestimmten Phasen dieses Prozesses durch weitere Informationen verstärkt oder gestört werden. Verstärkend wirkt die Beschäftigung mit denselben oder ähnlichen Informationen nach einer längeren Pause. Dies ist wahrscheinlich der Mechanismus, der anspruchsvollen Hausaufgaben oder einer entsprechend organisierten Ganztagsschule einen tieferen Sinn gibt. Konkurrieren umgekehrt zu viele unterschiedliche Informationen, die wahllos im Laufe des Tages aufgenommen wurden, um die Abspeicherung, so verwässern sie sich gegenseitig. Eine solche negative Auswirkung hat wahrscheinlich ungebremster Fernsehkonsum. Die skizzierten Ergebnisse gelten insbesondere für die Aneignung von Faktenwissen. Aber auch für Lerninhalte, die in stärkerem Maße Verständnis und Konzeptbildung erfordern, ist Vertiefung und Training möglichst noch am selben Tag optimal, zumindest aber an aufeinanderfolgenden Tagen, um Verknüpfung mit anderen Inhalten zu erreichen, die bereits im Langzeitgedächtnis abgespeichert sind.

Belohnungssystem

Die Übertragung ins Langzeitgedächtnis funktioniert besser bei neuen Erfahrungen, wenn diese Anwendung finden. Die dabei auftretenden Konsequenzen Erfolg oder Mißerfolg sind beide nicht nur wichtige Motivationsfaktoren, sondern beeinflussen auch die Verankerung im Gedächtnis. Tier- und Humanuntersuchungen zeigen, dass Lernen unter dem Druck von negativen Erfahrungen zu schnelleren und dauerhafteren Gedächtnisverankerungen führt als durch den Reiz direkter Belohnungen. Nun wird niemand behaupten, daß schlechte Erfahrungen an sich ein solides oder auch wünschenswertes Fundament von Erziehungs- und Bildungskonzepten sein könnten. Der Zusammenhang zwischen Lernen und Motivationsfaktoren (Erfolg oder Misserfolg) wird dadurch subtiler, dass Belohnung kein objektives Entgelt für Geleistetes ist. Belohnung erfolgt im Gehirn durch ein internes Belohnungssystem mit Dopamin und körpereigenen Opiaten als Neurotransmitter. Das Belohnungssystem arbeitet auf der Basis der subjektiven Bewertung des eigenen Erfolges: Jedes Gehirn belohnt sich in gewissem Sinne selbst und fördert dabei die Abspeicherung von Informationen. Die subjektive Erfolgsbilanz erscheint nach Überwinden von Problemen und beim Vermeiden negativer Konsequenzen besonders groß, was den großen Lerneffekt erklären könnte. Insgesamt ist das Belohnungssystem ein Motor für Lernprozesse und arbeitet optimal in einem Bezugsrahmen von positiven und negativen Erfahrungen. Durch Früchte, die einem in den Schoß fallen, wird es kaum gefordert, und deshalb entstehen so kaum Spitzenleistungen. Andererseits wird das interne Belohnungssystem durch ständige Misserfolge frustriert. Dies kann zu ungezielten Kompensationsstrategien führen, je nach individueller Veranlagung zum Beispiel durch Erregen von sozialer Aufmerksamkeit um jeden Preis inklusive Aggressivität oder durch völlige Passivität („erlernte Hilflosigkeit“). Eine optimale Lernsituation muß deshalb so gestaltet werden, dass jeder Schüler möglichst eine individuelle positive Bilanz von verdienten Erfolgen und Überwindung von Misserfolgen erreicht.

Bewertung von Wissen

Einer der fundamentalen Unterschiede zwischen Lernprozessen im Gehirn und in technischen Speichersystemen ist, dass die geordnete Abspeicherung von einer Bewertung einlaufender Informationen abhängt. Das wäre für CDs oder Speicherchips eine Katastrophe, ist aber für Organismen lebenswichtig. Biologische Priorität haben zum Beispiel Informationen, deren Bedeutung zur Erlangung von Vorteilen oder Vermeidung von Nachteilen klar ist. In menschlichen Gesellschaften existieren darüber hinaus multiple und komplexe Werteskalen, die wahrscheinlich seit Jahrtausenden Grundpfeiler von Erziehungs- und Bildungssystemen waren. Sie bilden über gesellschaftliche Belohnungen und Sanktionen den Bezugsrahmen für die oben geschilderten individuellen Lernmechanismen. Als Ordnungsfaktor für die Aneignung von Wissen haben sie solange funktioniert als das allgemeine Wissen und die Anforderungen der Gesellschaft an das Wissen des Einzelnen überschaubar waren. Beides scheint heute nicht länger der Fall zu sein. Der Begriff Informationsgesellschaft ist deshalb irreführend. Ohne eine entschiedene Debatte darüber, welches Wissen eine Gesellschaft für wichtig und wert erachtet, kann Schule nur noch zu mageren Ergebnissen führen. In der Flut von unverbindlichen Informationen scheinen zur Zeit bei vielen Kindern Motivationen und interne Belohnungsmechanismen leer zu laufen.

Prägungslernen

Lernprozesse bis zum Ende der Pubertät dienen nicht nur zur Abspeicherung von Informationen, sondern gleichzeitig zur Strukturierung des noch unfertigen Gehirns im Sinne von später ausbaubaren Fähigkeiten. Solche prägungsähnlichen Lernprozesse haben Zeitfenster, sensitive Phasen, in denen bestimmte Informationen mit viel höherer Geschwindigkeit und Wirksamkeit als im Erwachsenenalter aufgenommen werden. Nur im Hinblick auf die Möglichkeit des Zweitspracherwerbs und musikalischer Fertigkeiten im Vorund Grundschulbereich beginnen sich solche Erkenntnisse zögerlich durchzusetzen. Hier ist jedoch ein viel größeres Potenzial in der Grundschule, zum Beispiel zur Grundsteinlegung naturwissenschaftlicher und anderer Interessen, das ungenutzt verstreicht. Fundamental für Prägungslernen ist der Bezug zu sozialen Vorbildern. Dies sind in der zeitlichen Reihenfolge Eltern, familiäre Vertraute und Erzieher, die bestimmte Interessen überzeugend ausstrahlen müssen. Dies wird gegen Ende der Pubertät überlagert durch den Einfluss der Gleichaltrigen („Peers“) und ihrer Interessen. Durch das Alleingelassensein vieler Jugendlicher, verbunden mit erheblichen finanziellen Möglichkeiten und Freiheiten, bilden Peers heute Subkulturen, die einen dramatischen Einfluss auf die Interessen und geistigen Entwicklungen ihrer Mitglieder ausüben können.

Montag, April 10, 2006

eBay für Analphabeten - egar.de !

die Suchmaschine egar.de findet keine Webseiten sondern eBay-Artikel mit Schreibfehlern. Wozu? Da bei einem normalen Suchergebnis logischerweise keine Artikelnamen mit Tippfehlern aufgeführt werden, haben diese Auktionen kaum Interessenten und sind daher die eigentlichen Schnäppchen bei eBay.
Die Suchmaschine egar.de durchforstet eBay nach Tippfehlern und verhilft Käufern zu Schnäppchen.

Egal ob alte oder neue Rechtschreibung: vor Schreibfehlern bleiben auch Verkäufer bei eBay nicht verschont. Falsch geschriebene Artikelnamen werden bei einem Suchergebnis nicht aufgelistet. Diese Artikel werden somit meist gar nicht gefunden und haben deshalb oft weniger Interessenten und Bieter.

Unter Schnäppchenjägern gilt es deshalb als Geheimtipp, gezielt nach Schreibfehlern zu suchen. Ein "Notbook" ist oft wesentlich günstiger zu ersteigern als ein richtig geschriebenes "Notebook". Die manuelle Suche nach solchen Artikeln war aber bislang sehr mühsam.

Die Suchmaschine egar.de findet keine Webseiten, sondern ausschließlich solche eBay-Artikel mit Tippfehlern.

Die Benutzung ist so simpel wie jeder anderen Suchmaschine auch: Sie geben Ihren Suchbegriff in richtiger Schreibweise ein und egar.de findet für Sie automatisch eine Vielzahl der gängigsten Tippfehler dazu. Dabei werden sowohl phonetische als auch technische Schreibfehler berücksichtigt. Das Resultat wird ganz normal im gewohnten Format der eBay-Suchergebnisseite angezeigt.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Artikel mit Schreibfehlern es bei eBay gibt. So existieren beispielsweise täglich durchschnittlich 150 aktuelle Tippfehler-Auktionen allein zum Suchbegriff "Playstation", die zum Schnäppchenpreis über die eBay-Ladentheke gehen.

Letztendlich profitieren tatsächlich alle von der Tippfehlersuche. Der Käufer macht ein Schnäppchen und der Artikel des Verkäufers erhält trotz seines Schreibfehlers zumindest etwas mehr Gebote.

Sonntag, April 09, 2006

Die Flucht der Kinder in auffällige Verhaltensweisen

in Hyperaktivität, in aggressives Verhalten oder andere oft kreative Formen von Symptomsprache bis hin zu Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmißbrauch signalisiert dem Beobachter, daß unsere Lebenswelt zunehmend für Kinder zum Problem geworden ist, die sie zu neuen Anpassungsleistungen zwingt, die von Erwachsenen dann als "störend" bezeichnet werden. Daß sich immer mehr von ihnen, entsprechend ihrer Erfahrung und ihrem Erlebnisinhalt von "Gesellschaft", auch gewalttätig äußern, ist Spiegelbild unserer gesellschaftlichen Situation.
Die alleingelassenen Kinder unserer Freiheit sind Ausdruck unserer konkreten Lebenswelt, in der Werte wie Leistung, Konkurrenz, Konsum und Profit höher eingeschätzt werden als die grundlegenden Bedürfnisse (nicht nur von Kindern). Statt mit ihnen zu reden (nicht über sie), auch über unsere eigenen Ängste und Unsicherheiten, statt ihnen Zeit zu lassen, damit sie sich nach ihrem ganz individuellen Entwicklungs-, Lern- bzw. Leistungstempo entwickeln können, um sich der neuen Situation anpassen zu können, statt ihren Bedürfnissen nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung, aber auch nach Grenzen und (Sinn-)Strukturen zu entsprechen, versuchen wir allzuoft von einem Standort, weit weg von der konkreten Lebens- bzw. Problemsituation des Kindes ihre Individualität, ihre Andersartigkeit, ihren Eigen-Sinn zu verdrängen und sie an eine Normalität anzupassen. Eine Normalität von der keiner weiß, worin diese heute oder gar morgen bestehen wird.

Kindern Zeit lassen

Klaus, acht Jahre alt, ist im Unterricht unruhig und unkonzentriert. Nach den Worten seines Lehrers ist er "ständig abwesend", verläßt regelmäßig nach der zweiten Stunde die Klasse und geht nach Hause. Mit der Zeit wird der Lehrer hilflos, die Eltern sind verärgert. Als "Schulverweigerer" etikettiert, wird Klaus dem Schulpsychologen vorgeführt. Nachdem auch dieser keine Veränderung bewirken kann, verschreibt der zu Rate gezogene Kinderarzt Psychopharmaka zur Behandlung der Unruhe und ein Mittel zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit.
Am Ende seiner "Karriere" hat Klaus das Glück, daß er in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf eine engagierte Ärztin trifft, der es gelingt, eine engere Beziehung zu ihm aufzubauen. In dieser Situation hat der Junge zum ersten Male die Möglichkeit, sich zu öffnen. Er beginnt zu erzählen, daß er eines Abends durch die angelehnte Tür den Streit der Eltern mit angehört habe, in dem seine Mutter unter anderem drohte, die Familie zu verlassen. So hielt es Klaus verständlicherweise nicht lange im Unterricht aus. Erst nachdem er sich persönlich vergewissert hatte, "daß die Mutter noch da war", kam er für den Rest des Tages zur Ruhe.
Die "heilende Wirkung der Zeit", auf die schon Maria Montessori zu Beginn dieses Jahrhunderts hingewiesen hat, wird in der Breite der Familien- und Schulerziehung zu wenig gewürdigt.